..weil auf den schwersten Aufstieg die schönste Aussicht folgt.
Wie oft standen wir wohl schon vor dem Gebirge, dass sich Leben nennt. Ein Ziel, ganz oben auf dem Hügel, gefühlt unerreichbar. Eine kleine Stimme flüstert mir immer wieder zu, dass ich es nicht schaffen werde. Schier endlos erscheint der Weg, der sich hoch hinauf schlängelt, die Steigung kaum schaffbar. Ein Knirschen unter den Füßen, der Wind pfeifft durch die Blätter. Ich spüre Regentropfen auf meiner Haut und alles schreit danach umzukehren. Doch ich setze einen Fuß vor den anderen, mögen die Schritte auch noch so klein sein. Manchmal halte ich einen Moment inne, schau mich um, erfreue mich an einem Bachlauf, der sich seinen Weg über den Boden bahnt und atme die frische Luft. Beidseits des Weges entdecke ich Pflanzen und kleine Tiere, höre das Zwitschern der Vögel und schau einem Schmetterling hinterher. Den Weg fortsetzend merke ich, wie sich die negativen Gedanken auflösen. Die kleine Stimme ist still geworden und innerer Frieden macht sich breit. Irgendwann lächelt mir die Sonne ins Gesicht und ich schaue mich um. Hoch oben stehe ich, den Blick auf den Weg, der hinter mir liegt – steinig, steil und matschig. Allen Widrigkeiten zum Trotz hab ich es geschafft und den Gipfel erklommen…

Wenn Berge da sind, weiß ich, dass ich da hinaufgehen kann, um mir von oben eine neue Perspektive vom Leben zu holen.
Hubert von Goisern