Zirkus

..weil auch im lautesten Zirkus die Stille dein stärkstes Manöver sein kann…

Manchmal fühlt es sich an, als würde alles gleichzeitig auf einen einprasseln: schlechte Nachrichten, Diskussionen, Ungerechtigkeiten – und obendrauf noch der ganz normale Alltagsstress. In letzter Zeit ertappe ich mich in solchen Momenten immer öfter dabei, wie ich innerlich schwer werde. Ich bin gereizter, schneller genervt, manchmal sogar hoffnungslos. Und dann frage ich mich: War die Welt schon immer so laut, so hart, so negativ? Oder nehme ich es nur intensiver wahr? Mir ist bewusst, dass ich so nicht weitermachen kann. Ich hab angefangen, mich selbst zu beobachten: Wann lasse ich mich runterziehen? Welche Dinge rauben mir Energie – und was gibt mir eigentlich Kraft? Es war erschreckend zu sehen, wie viel Negatives ich unbewusst an mich herangelassen habe. Vor allem im beruflichen Umfeld: die Missgunst, das Unverständnis, die Unzufriedenheit. Es gibt Tage, da wirkt alles ein bisschen zu viel. Die Welt draußen tobt, schlechte Nachrichten rollen im Minutentakt rein und selbst kleine Dinge scheinen plötzlich übergroß. Dann spüre ich, wie sich ein Druck in mir aufbaut – als müsste ich alles mittragen, alles verstehen, alles sofort einordnen und gleichzeitig fühle ich mich machtlos. Also habe ich beschlossen, mir selbst eine Grenze zu setzen. Ich bin keine, die die Augen verschließt. Ich sehe, was nicht stimmt, aber ich weigere mich, mich von all der Negativität formen zu lassen. Stattdessen frage ich mich, was ich heute tun kann, um nicht unterzugehen. Manchmal ist es ganz simpel: Ich suche das Gespräch mit Menschen, die mir guttun. Ich schalte bewusst ab, wenn ich merke, dass mich etwas runterzieht. Ich erinnere mich daran, dass ich wählen kann, was ich weitertrage und was nicht und ich versuche, selbst Teil von etwas Positivem zu sein. Nicht laut oder perfekt – sondern ehrlich, aufmerksam, freundlich. Ein kleiner Gedanke, ein echtes Lächeln, ein Moment voller Mitgefühl. Das klingt vielleicht unscheinbar, aber für mich sind das genau die Dinge, die zählen. Ich will mir meine Offenheit, mein Vertrauen, meine Lebensfreude und meine positive Einstellung nicht nehmen lassen. Ich glaube daran, dass wir mehr bewegen können, als wir denken. Vielleicht nicht auf einmal, aber Stück für Stück. Und wenn ich damit auch nur einen winzigen Unterschied mache – dann ist es das wert…

by Anjamlehmfrau

Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.

Viktor Frankl

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