Whatever it takes..

..weil ich nicht mehr nur zuschauen, sondern wieder mittanzen wollte.

Früher war ich ständig unterwegs. Tanzen, Abenteuer, Konzerte – ich liebte das Leben in all seinen bunten Facetten. Nächte voller Musik, Tage voller Entdeckungen. Ich war gern unter Menschen, habe Energie getankt im Trubel, in der Bewegung, in der Freiheit. Dann änderte sich mein Leben – schrittweise, fast unmerklich. Mit der Familie kam ein neues Tempo, neue Verantwortung. Die Prioritäten verschoben sich, die Tage wurden dichter, der Raum für mich enger. Irgendwann war ich nicht mehr draußen in der Welt – sondern bei mir selbst angekommen. Und das war wichtig. Vielleicht sogar lebenswichtig. Doch tief in mir blieb die Sehnsucht. Nach einem kleinen Stück von dem, was einmal war. Vor drei Jahren bot sich die Gelegenheit: ein Konzert, tausende Fans, eine Bühne, die mein früheres Ich zum Leuchten gebracht hätte. Die Karte war gekauft, die Begleitung gefunden. Und doch – ich war damals sensibel, verletzlich, dabei, mich neu zu sortieren. Der bloße Gedanke an die Menschenmenge lähmte mich. Ich spürte: Das ist zu viel. Also sagte ich ab. Aus Selbstfürsorge. Auch das war Mut. Und gestern, da war ich wieder mittendrin. Ein Konzert. Viele Menschen. Laut, lebendig, pulsierend. Lebensfreude in ihrer reinsten Form. Ja, ein Teil von mir zögerte noch, fragte sich, ob ich mich wohlfühlen würde, ob es zu viel sein könnte. Doch diesmal war da auch eine leise, entschlossene Stimme, die es versuchen und mutig sein wollte. Nicht, um wieder so zu sein wie früher – sondern um das Heute zu leben. Mit allem, was ich inzwischen geworden bin. Vielleicht tanze ich heute anders. Langsamer. Aufmerksamer. Aber ich tanze wieder. Ich habe mich getraut – Herzklopfen inklusive. Ich habe mir erlaubt, neugierig zu bleiben, achtsam zu sein und trotzdem loszugehen. Denn das Leben wartet nicht. Es pulsiert. Es singt. Und manchmal steht man mittendrin – mit weichen Knien und einem starken Herzen…

by KathiStrophe

Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern die Erkenntnis, dass es etwas Wichtigeres gibt als die Angst.

Ambrose Redmoon

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