..sobald wir unsere eigenen Grenzen akzeptieren, gehen wir über sie hinaus.
Meine Mama sagte mal, dass das Leben schön ist, aber von einfach nie die Rede gewesen sei. Erst später zeigte sich mir die Wahrheit dieser Worte. Nach der Trennung vom Nachwuchsvater war ich durchaus traurig und auch das Leben als alleinerziehende Studentin war nicht immer leicht. Es gab Tage, da hätte ich mir am liebsten die Decke über den Kopf gezogen und geweint, an anderen konnte ich nachts nicht schlafen, weil ich nicht wusste, wie ich die Rechnungen bezahlen soll. Ob nun allein oder als Paar, ich denke, jeder kennt solche Momente im Leben. Ich war zu stolz, um um Hilfe zu bitten und meine Tränen wollte ich auch niemandem zeigen. Manchmal fühlte ich mich klein, unnütz und hilflos. Vor anderen wollte ich stark sein, keine Schwäche zeigen und für den Nachwuchs die perfekte Mama darstellen. Hätte ich so weitergemacht, wäre ich womöglich daran zerbrochen. Irgendwann jedoch erkannte ich, dass ich gar nicht perfekt sein muss, es keine Schwäche ist, um Hilfe zu bitten und Tränen vollkommen okay sind. Ich lernte, dass meine Herzmenschen mich lieben, genauso, wie ich bin – mit all meinen Narben, Fehlern und Kanten. All die Jahre hatten mich nicht die Erwartungen der anderen dazu gebracht, mich selbst in die Ecke zu stellen, sondern ganz allein die Erwartungen an mich selbst. Als ich lernte, dass ich nicht immer stark sein muss und dass ich mein einziger Kritiker bin, lernte ich loszulassen. Ich verabschiedete mich von meinem persönlichen Idealismus und schloss Frieden mit mir selbst – das war mein Moment. Auch heute noch mache ich Fehler, auch heute noch umkreisen mich Sorgen und auch heute noch, kann ich nicht alles umsetzen, was ich von mir erwarte. Ich habe jedoch gelernt, dass das völlig in Ordnung ist, akzeptiere mich so, wie ich bin und weiß, dass ich selbst meine einzige Grenze bin..

Menschen, die ihre Gefühle zeigen, sind weder dumm, noch naiv. Im Gegenteil, sie sind so stark, dass sie keine Masken brauchen..
Unbekannt