Manchmal sollte man hinter die Fassade schauen, statt zu urteilen.
Im vergangenen Jahr traf ich jemanden wieder, der vor 20 Jahren einmal zu meinen besten Freunden gehörte. Eine Zeit lang waren wir wie Pech und Schwefel, wie Bruder und Schwester, aber von der guten Sorte und immer füreinander da. Als wir uns wiedersahen, war die Verbundenheit wie früher – so dachte ich und lache lauthals über meine Naivität. In einem unserer Gespräche sagte er mit einem vorwurfsvollen Unterton „also nichts gegen dich, aber meine Kinder sollen mit Mutter und Vater aufwachsen“ und wie so oft in meinem Leben, schwieg ich. Der Satz hallte eine Weile lang nach. Ich denke die meisten Menschen bekommen ihre Kinder nicht in dem Gedanken sie allein zu erziehen, aber das Leben schreibt nun mal hin und wieder seine eigenen Geschichten. Es lässt Elternteile sterben, Paare sich trennen und findet Wege dafür zu sorgen, dass das klassische Familienbild nicht überall gelebt werden kann. Schlussendlich hab ich meinen Frieden mit dieser Aussage geschlossen, denn über jemanden zu urteilen ist immer leicht, wenn man nie den Weg gehen, alleine kämpfen oder Hürden überwinden musste. Bevor man urteilt, sollte man sich die Geschichte dahinter anschauen – möglicherweise sieht man den Menschen dann mit ganz anderen Augen…

Und am Ende des Tages sollen deine Füße dreckig, deine Haare zerzaust und deine Augen leuchtend sein…
Unbekannt