..gehst du nie ganz.
Ich meine, ich war 14 Jahre alt, als ich zum ersten Mal mit dieser Thematik konfrontiert wurde und ich war darauf so gut vorbereitet, wie man in dem Alter sein konnte: gar nicht. Ein entfernter Bekannter hatte sich entscheiden zu gehen. Im Laufe der Zeit folgten ihm noch viele weitere Menschen-manche nach einem langen, glücklichen Leben, manche unverschuldet viel zu früh und einige, wenige sogar freiwillig. Es gab Jahre, da hätte ich quartalsmäßig auf eine Beerdigung gehen können. Mir ist bewusst, dass ich hätte daran zerbrechen können, doch ich sitze hier, mitten im Leben und schreibe diese Zeilen. Ich habe meinen Weg gefunden, all diese Dinge zu verarbeiten-in Gesprächen, in der Musik und im Schreiben. Als mein geliebter Opa ging, saß ich in der Kapelle ganz hinten und über meiner Trauerkleidung trug ich einen hellen Mantel-er hätte sich gefreut. Wie bei so vielen anderen, schien in dem Moment, als ich mich verabschiedete, die Sonne und ich legte meinen kleinen Brief zu seiner Urne. Nicht einen einzigen dieser Menschen habe ich vergessen, denn was bis zum heutigen Tag bleibt, sind all die wunderbaren Erinnerungen an gemeinsame Stunden, verrückte Momente, herzliches Lachen und ihre Fußspuren in meinem Herzen. Wenn jemand geht, dann geht er nie ganz, irgendwas bleibt und wie der kleine Prinz zu sagen pflegte: wenn ich dich getröstet habe, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben..

Wenn du in der Nacht den Himmel betrachtest, weil ich auf einem von ihnen wohne, dann wird es für dich so sein, als ob alle Sterne lachten, weil ich auf einem von ihnen lache….
Aus Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry