Ein bisschen Mut…

..tut jedem gut.

Neulich jährte sich eines der verrücktesten Erlebnisse meines Lebens zum zweiten Mal und allein der Gedanke daran, lässt mein Herz schneller schlagen. Was war passiert? Während einer gemütlichen Plauderrunde mit meiner Kollegin, berichtet sie von einem Geschenk, das sie erhalten hatte. Immer wieder sagte sie, dass es viel zu verrückt sei und sie es nicht umsetzen werde. Verrückt? Riskant? Da wurde ich hellhörig. Wenn man den ganzen blumig erzählten Rest weglässt, ging es im Grunde um einen Gutschein für einen Sprung von einer Brücke. Die meisten werden sich jetzt sicherlich denken, dass niemand von einer Brücke springt und zunächst war auch ich etwas skeptisch, aber ich sah mir die Internetseite an, studierte ganz genau die Durchführung und fragte am Ende des Tages eine meiner besten Freundinnen, ob sie mitmachen würde. Keine Woche später, buchte ich uns einen Termin und da wir noch zwei Monate Zeit hatten, standen zunächst wieder andere Themen im Vordergrund. Je näher der Termin rückte, umso nervöser wurde ich. Ich fragte mich, ob ich das wirklich machen sollte, aber ich entschied irgendwann, dass ich in meinem Leben noch nicht besonders viele verrückte Dinge getan hatte und mutig sein werde. Da ich nicht wusste, wie mein Körper reagieren würde, packte ich mir sicherheitshalber eine zweite Hose in den Rucksack – man weiß ja nie. Tja, und dann kam der Tag, an dem meine Freundin und ich über die wackelige Hängebrücke zu unserem Absprungpunkt flanierten. Als ich in die Tiefe starrte, wurde mir doch etwas flau im Magen, denn was ich bis dato verdrängt hatte, war meine Höhenfurcht. Selbstverständlich hätte ich jederzeit, also zumindest bis zum Absprung, einen Rückzieher machen können, doch ein zurück gab es für mich nicht mehr. Die betreuenden Fachmänner waren unheimlich kompetent und witzig, erklärten jeden ihrer und unserer Schritte und sicherten uns mit allem was nötig war. Irgendwann hing ich mit meiner Freundin in den Gurten und baumelte unter der Brücke, denn wir mussten nicht wirklich springen. Wir wurden noch gefragt, ob wir runterzählen wollen, bis wir ausgeklinkt werden oder ob er es einfach so entscheiden sollt. Ich gab ihm freie Hand und mitten im Gespräch, ging es plötzlich hinunter. Die zuschauende Menschenmenge johlte und in meinem Körper breitete sich ein unheimlich verrücktes Kribbeln aus. Wie oft hatte ich als kleines Kind geträumt, dass ich irgendwo herunterfalle und falle und falle und war kurz vor dem Ende immer aufgewacht. Es waren nur Sekunden, aber gefühlt eine Ewigkeit, in der wir fielen und schlussendlich wieder in die Höhe schwangen. Vollgepumpt mit Adrenalin, pendelten wir noch ein paar Minuten hin und her, ehe wir langsam wieder nach oben zur Plattform gezogen wurden. Mit trockener Hose und wieder sicheren Boden unter den Füßen, wusste ich nicht, was ich denken sollte. Mir steckte noch ein wenig die Furcht in den Knochen, aber andererseits war ich so euphorisch und hatte noch immer dieses Kribbeln im Bauch. Selbst nach zwei Jahren, sind die Gefühle und Empfindungen immer noch so real und ich bereue keinen einzigen Schritt. Der Nachwuchs sagt immer „ein bisschen Mut tut jedem gut“ und behielt recht. Trau dich! Sei mutig! Nichts ist so schlimm, wie die Angst davor…

by Kathi Strophe

Mutig sein bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es trotzdem zu tun….

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