Oh du fröhliche..

…weil man die schönsten Geschenke nicht in Geschenkpapier einwickeln kann.

In wenigen Tagen ist es soweit und Weihnachten steht wieder vor der Tür. Manche nennen es auf das Fest der Liebe, allerdings merke ich momentan nicht besonders viel davon. Die Menschen sind genervt und wirken gestresst – besonders in diesem Jahr. Als ich jünger war, spürte ich davon noch nichts. Jedes Jahr an Heiligabend wurde der Baum aufgestellt und geschmückt. Wir hatten bereits Tage zuvor die besten Lebkuchen der Welt gebacken und die letzten Vorbereitungen getroffen, sodass der Tag meist recht entspannt lief. Zum späten Nachmittag hin, hieß es für uns Kinder, das übliche Bad zu nehmen und komischerweise kam der Weihnachtsmann wirklich immer, wenn wir im Badezimmer beschäftigt waren. Wir zogen uns hübsch an und dann wurden Geschenke verteilt, die wir bereits mit freudigen Augen entdeckt hatten. Auch als wir irgendwann wussten, dass der Weihnachtsmann vielleicht nur eine zauberhafte Geschichte ist, verlief der Heiligabend bei uns so. Es gab in der Regel auch keine zwanzig Geschenke, die über hundert Euro gekostete hätten, sondern das, was wir uns wünschten: eine Puppe, ein Kuscheltier oder ein Tamagotchi. Die Weihnachtsfeiertage verbrachten wir zusammen und spielten, lachten oder entdeckten unsere Geschenke. Als wir älter wurden und auszogen, sahen wir uns zwar weniger, aber bis zur Geburt meines Nachwuchses haben wir Heiligabend immer mit meinen Eltern verbracht. Nachdem ich nun selbst Mama geworden war, haben wir im ersten Jahr versucht den Heiligabend mit allen zu verbringen. Wir sind zu meiner Familie gefahren und waren mit meiner Schwiegerfamilie bei der Großmutter väterlicherseits. Es war schön, keine Frage, aber es war auch wahnsinnig anstrengend, sodass wir entschieden den Heiligabend zu dritt zu verbringen und die Feiertage mit der restlichen Familie zu nutzen. Selbst über die Trennung hinaus, ist es nur wenige Male vorgekommen, dass der Nachwuchs die Bescherung mit nur einem Elternteil verbracht hat. Natürlich kam der Weihnachtsmann einige Male genau dann, wenn der Nachwuchs sich im Badezimmer auf ihn vorbereitet hat, aber ein paar Mal hat er ihn auch leibhaftig sehen können. Inzwischen überlegt der Nachwuchs, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt, aber neulich hieß es „Weißt du Mama, es gibt zwar keine Beweise dafür, aber ist gibt auch keine Beweise dagegen.“ und so behalten wir es bei einer wunderbaren Geschichte, die vielleicht wahr ist und vielleicht auch nicht. Bei uns geht es eben nicht nur um Geschenke, sondern um gemeinsame Zeit und um einen kleinen Zauber. Nur allzu gern teilen wir ihn mit anderen und unterstützen wo wir können – egal ob bei Sachspenden für die Bahnhofsmission oder Wunschbäumen in der Stadt für Kinder, die weniger Glück im Leben hatten. In dieser Zeit des Jahres bin ich besonders dankbar für das, was ich habe: einen tollen Nachwuchs, meine Familie und Freunde, ein paar Taler in der Tasche, etwas zu Essen und ein Dach über dem Kopf. Meine Arbeit bereitet mir Freude, ich kann meine Rechnungen bezahlen und alle meine Lieben sind gesund. Dieses unfassbare Glück weiß ich sehr zu schätzen, denn es gibt genug Menschen, denen es nicht so gut geht – Menschen die Weihnachten im Krankenhaus verbringen müssen oder allein sind, jene, die kein Dach über dem Kopf haben und sich keine warme Mahlzeit leisten können und Kinder, die nicht mit ihren Eltern um einen geschmückten Baum sitzen. Statt abgehetzt und genervt durch die Straßen zu laufen, sollten wir vielleicht ein Mal öfter an die positiven Dinge in unserem Leben denken, an unsere Familie, unsere Freunde, die gemeinsame Zeit und den Zauber, den Weihnachten innehat…

Photo by Jonathan Borba on Pexels.com

Die schönsten Geschenke kann man nicht in Geschenkpapier einpacken: Liebe, Familie, Freunde, Lachen, Gesundheit, Glücklich sein…

Knochi

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