..wahre Freundschaft sucht sich nicht, sie findet sich.
Neulich war es so weit und nach über einem Jahr realisierte ich mit einer meiner besten Freundinnen einen kleinen Tripp. Wir wollten zur Buchmesse und sie hatte extra ein kleines Zimmer gebucht. Bereits ein Jahr zuvor war das mein Geburtstagsgeschenk gewesen, doch ich schwankte ein wenig zwischen Freude und Panik. Viele fragen sich bestimmt, warum ich denn der Panik verfallen sollte. Nun ja, es ist schon ein Weilchen her, dass ich mit jemand anderem ein Bett teilte. Grundsätzlich passiert das nur gelegentlich mit dem Nachwuchs. Ich fragte mich, ob ich denn im Schlaf reden, pupsen oder schnarchen würde. Alle drei Dinge wären mir wirklich unangenehm gewesen. Auch ging mir durch den Kopf, wie denn man Duschrhythmus ankäme oder was sie über mein Zahnputzverhalten denken würde. Im Nachhinein betrachtet sind das wahrlich komische Gedanken gewesen, doch je näher die Abfahrt rückte, umso öfter schossen mir solche Gedanken durch den Kopf. Bei der Hinfahrt war ich etwas ruhiger, aber das ist zum Glück bei uns kein Problem. Wir können wunderbar nebeneinander Schweigen, ohne, dass es sich komisch anfühlt. Bei der Ankunft waren dann auch meine Gddanken wie weggeblasen. Ich war einfach ich und sie war sie, genauso, wie wir es bei all unseren Treffen in der Vergangenheit hatten. Auch nach der ersten Nacht änderte sich daran nichts, obwohl sie mir von meinem kurzen Gebrabbel berichtete. Meine kurzzeitigen Panikattacken waren völlig unbegründet, denn so unnormal, wie ich glaubte, bin ich gar nicht. Wieder stellte ich fest, dass ich Ecken und Kanten hab, wie jeder andere auch und trotzdem akzeptiert werde. In unserer Freundschaft schätzen wir nicht nur, dass wir oftmals in die selbe Richtung blicken, sondern auch, dass wir uns in unserer Andersartigkeit akzeptieren. Uns ist bewusst, dass wir nicht synchron handeln, deutlich klar ist uns, dass wir trotz vieler Gemeinsamkeiten verschieden sind und das Schönste ist, dass wir einander genau deswegen wertschätzen. Niemand ist dem anderen böse, wenn Kritik geäußert wird oder die Meinung eine andere ist. So gestaltete sich das Wochenende, entgegen der vorherigen Angst, als ein unbezahlbares, welches mich wieder ein Stück näher zu mir selbst brachte. Ich konnte sein, wie ich bin, denn so werde ich geschätzt von Menschen, die mir wichtig sind…

Es geht im Leben nicht darum viele Freunde zu haben, sondern die richtigen..
Unbekannt