..weil es besser ist, miteinander zu reden, als schweigend getrennte Wege zu gehen.
In der Vergangenheit habe ich viele Dinge erlebt, hab Leid ertragen und Fehler gemacht. Auch wenn mir bewusst war, dass meine Familie und Freunde ein offenes Ohr gehabt hätten, hab ich oftmals geschwiegen, statt offene Worte zu finden. Vor allem wenn es um Dinge ging, die mir unangenehm waren, bei denen ich mich schämte oder vor denen ich Angst hatte,blieb ich stumm und versuchte, sie mit mir selbst auszumachen. Der Erfolg dabei fiel recht mäßig aus, ich zog mich zurück und lebte viel zu lang mit den unausgesprochenen Worten. Wie in anderen Beiträgen zu lesen, hab ich jedoch irgendwann angefangen meinen Gedanken eine Stimme zu geben. Es war kein leichter Weg bis dahin und ich übte mich in den vergangenen Monaten immer öfter darin, auch im Gespräch mit meinem Umfeld offene Worte zu finden. Manches Mal hatte ich Angst vor der Reaktion, doch ich war mutig und die Resonanz ganz anders als ich sie erwartet hatte. Statt mich zu verurteilen, wütend zu werden oder beleidigt zu sein, erntete ich Vertrauen, Dankbarkeit und Hilfe. Ich erfuhr, dass es anderen Menschen ähnlich ergangen ist oder dass sie einen ganz anderen Blick auf die Situation hatten, als ich. Lange Zeit glaubte ich, dass Schweigen manchmal die einzige Möglichkeit ist, um zu zeigen, wie verletzt man ist, doch ich stellte fest, dass es einfacher ist, zu sagen, was mit mir los ist, als darauf zu hoffen, dass jemand mein Schweigen versteht…

Wir sollten mehr miteinander reden. Denn das, was wir nicht aussprechen, sammelt sich in uns an. Es verwandelt sich in Schlaflosigkeit, Knoten im Hals, Wut und Tränen. Es zieht uns soweit runter, dass wir drohen, daran zu zerbrechen.
Unbekannt