..weil es an jedem selbst liegt, was er mit seiner Zeit anstellt.
Jeden Tag wachen wir auf, manchmal nach einer durchwachten Nacht weil die Gedanken wieder mal nicht zur Ruhe fanden. Oft ist der Tag strukturiert – Zähne putzen, zur Arbeit fahren, Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche waschen. Wir packen so viel in unseren Tag, mir geht es nicht anders. Tausend Dinge möchte ich schaffen, hab To-do-Listen zum abhaken, sowohl privat, als auch beruflich. Oft reicht die Zeit nicht, ich merke, wie sie mir durch die Finger rinnt und versuche trotzdem noch zu schaffen, was ich mir vorgenommen hatte. Es fühlt sich an, als stünde ich in einem Moor – je mehr ich mich anstrenge, meine Listen zu erledigen, umso tiefer sinke ich. Wie so oft sitze ich am Ende des Tages da, nicht alle Vorhaben sind erfüllt. Ich fühle mich ausgelaugt, müde und bin wohl mal wieder am Alltäglichen gescheitert. Dabei gab es nicht mal Qualitätszeit – kein Spaziergang mit der Freundin, kein Gespräch mit dem Liebsten, keine Pause mit der Kollegin. Oft ist es, als stünde ich unter Druck, als würde jemand hinter mir her sein und als gäbe es unendlich viele Erwartungen. Doch dann dreh ich mich um und stelle fest, dass all der Druck und all die Erwartungen meine eigenen sind. Ich beginne mich zu hinterfragen, gleiche ab, ob all die Dinge wirklich notwendig sind. Immer öfter fällt ein To-do weg, immer öfter geb ich etwas Verantwortung ab und immer öfter fühle ich mich nicht mehr zuständig für alle Aufgaben des Lebens. Ich kann akzeptieren, wenn etwas anders gemacht wird, als ich es tue und lerne loszulassen. Was ich davon hab? Zeit! Zeit für die Dinge, die wichtig sind – für ein gutes Gespräch, für gemeinsames Schweigen und Nähe, für ein Lauschen in der Natur, für eine entspannte Tasse Tee, für eine Träne, die geweint werden muss, für ein herzliches Lachen und vor allem für mich…

Wenn du Zeit hast, nimm dir jeden Tag eine halbe Stunde Zeit für dich. Wenn du keine Zeit hast, nimm dir eine Stunde.
Unbekannt
Liebe Kathi – ich habe in den letzten Jahren gelernt, mir täglich eine kleine Auszeit zu nehmen. Es ist schwer, das in einen normalen Alltag einzubauen, oft komme ich erst am Abend dazu. Und so oft wäre es unterm Tag viel wichtiger.
Aber 30 Minuten lesen habe ich mir verordnet. Pro Tag. Am Wochenende schaffe ich viel mehr. Oft setze ich mich auch hin und male – mit Aquarellfarben. Mitten am Tag. Und in der Küche steht das Geschirr, die bügelwäsche ruft und der Hund will Gassi gehen. Dann nehm ich mein Malzeugs und tauche ab – 40 Minuten lang. Ich nenne es mein Yoga… und dann tauche ich wieder auf … und alles geht viel besser … das waren jetzt ganz viel „und“ – und manchmal muss das so sein 🙂 liebe Grüße Kerstin
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Liebe Kerstin,
da hast du wirklich schon mehr geschafft, als ganz viele andere Menschen und kannst unheimlich stolz sein, dir regelmäßig deine kleine Auszeit zu nehmen. Das ist wirklich Balsam für die Seele und ich versuche es, immer öfter in meinen Tag zu integrieren. Hab einen schönen Sonntag und vielen Dank für deine Worte 😊
Liebe Grüße
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